Altes umweltverträglich erhalten
Eine über 140 Jahre alte Eisenbahnbrücke verbindet den Badischen Bahnhof auf der rechten mit dem Bahnhof Basel SBB auf der linken Rheinseite. Wir haben die Instandsetzungsarbeiten dieses Bauwerks hinsichtlich Einhaltung der Umweltvorgaben begleitet.
Ausgangslage
Der Stahlüberbau der zweigleisigen Brücke wurde letztmals 1962 instandgesetzt und musste daher umfassenden Korrosionsschutzmassnahmen unterzogen werden. Bereits in der Projektgenehmigung hatte das Bundesamt für Verkehr BAV verfügt, dass ein Übertritt von durch Strahlmittel abgetragene Schadstoffe in die Umgebungsluft unbedingt zu vermeiden sei und die notwendigen Massnahmen von einer Umweltbaubegleitung darzulegen und zu überwachen sind.
Auftrag
Im Auftrag der SBB haben wir die Umweltbaubegleitung wahrgenommen.Das grösste Problem bei Korrosionsschutzarbeiten stellt die Freisetzung von Schwermetallen während des Abstrahlens der Farbschichten dar, weshalb bereits bauseits umfassende Massnahmen wie eine dichte Einhausung des Strahlbereichs, Arbeiten mit Unterdruck, Einrichtung von Schleusen, leistungsfähige Filteranlagen etc. zu treffen waren.
In einem ersten Schritt haben wir einen Kontrollplan erstellt, der nicht nur spezifische Kontrollpunkte für die dichte Einhausung enthielt, sondern auch Vorgaben für den zu verwendenden Filtertyp, den notwendigen Luftwechsel für die einzelnen Kompartimente sowie die Entsorgung des Strahlgutes. Die entscheidenden Abnahmen fanden gleich zu Beginn der Arbeiten statt, da eine dichte Ausführung der Einhausung substanziell für die nachfolgenden Strahlarbeiten war. Bei den einzelnen Kompartimenten waren dazu verschiedene Kontrollen nötig.


Der Strahlbereich durfte während der Ausführungsarbeiten nur über eine Schleuse mit Schutzkleidung und Atemschutzmaske betreten werden. Die Kontrollen umfassten visuelle Inspektionen der Aussenhülle, die Überwachung des sauberen Arbeitens auf den Umschlagplätzen einschliesslich der Strahlgutbehälter sowie die Interpretation der Messwerte der vier Bergerhoff-Messgeräte. Diese waren speziell für die Korrosionsschutzarbeiten vom Lufthygieneamt beider Basel installiert und betrieben worden. Die Messgeräte erfassten vor und während der gesamten Arbeiten die Konzentrationen an Staub, Blei, Zink und Chrom.
Um den Güterverkehr zwischen der Schweiz und Deutschland möglichst wenig zu beeinträchtigen, mussten für den Aufbau der Einhausung im Gleisbereich jeweils über Nacht beide Gleise gesperrt werden, was einen straffen Terminplan verlangte. Unerwartete Probleme verursachten die Zugdurchfahrten, die zu einem Unterdruck zwischen Zug und Einhausung führten und die Planen der Einhausung nach aussen wölbten. Die schlagartige Druckänderung beanspruchte die Planen zusätzlich. Die Lösung bestand in einer Reduktion der Durchfahrtsgeschwindigkeit und einer Unterteilung der Einhausung in kleinere Kompartimente.
Der Rückbau Ende 2015 bedurfte einer besonders intensiven Begleitung, da beim Abbau der Installationen infolge abgelagerten Strahlmaterials die grössten Emissionen auftreten konnten.
Resultat
Nach Abschluss der Arbeiten im März 2016 ist die altehrwürdige Rheinbrücke nun wieder für die nächsten 50 Jahre vor Korrosion geschützt.