New building for Winterthur Cantonal Hospital
Concept with flexible development potential. After 10 years of project planning and construction, the new ward building was handed over to the client.
Das Kantonsspital Winterthur wurde ursprünglich als Klinik in einem weitläufigen Park geplant. Über die Jahrzehnte haben sich jedoch folgerichtig die Gebäudestrukturen den wachsenden Bedürfnissen angepasst. Mit der Parkplatznutzung ist der Park als Grüngürtel kaum mehr ablesbar und in seiner Bedeutung stark eingeschränkt. Der Entwurfsgedanke baut auf dem ortsspezifischen Kontext von Landschaft und Siedlungsraum auf. Die bestehenden und zukünftigen Gebäude werden typologisch zu einem Gesundheitszentrum mit grosszügiger Parkanlage vereint.
Neben der klaren Entflechtung von Erschliessungsflächen und Grünbereichen wird ein flexibles Entwicklungspotential für das Kantonsspital Winterthur aufgezeigt. Die Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche des Ersatzneubaus folgt den geforderten Funktionsbeziehungen und berücksichtigt die Situation in den Bestandsgebäuden sowie der notwendigen Anbindung an die übergeordneten Verkehrswege mit einer guten Orientierung für Patienten, Personal und Besucher.
Das Projekt wird in Etappen bei laufendem Betrieb erstellt. Nach Fertigstellung der neuen Radioonkologie (2015 - 2016), einem provisorischen Parking sowie einer provisorischen Zugangspassarelle (Ende 2016) werden das zehngeschossige Bettenhochhaus und der siebengeschossige Eingangstrakt errichtet. Abschliessend erfolgen diverse Anpassungen im Bestand sowie der Rückbau des alten Bettenhochhauses. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden zudem weitere Entwicklungsmöglichkeiten nach Abschluss des Projektes aufgezeigt.
Das Projekt in Kürze
Entwurf, Architektur, Gesamtleitung, Wettbewerb
43‘400 m²
Geschossfläche
Neben der klaren Entflechtung von Erschliessungsflächen und Grünbereichen wird ein flexibles Entwicklungspotential für das Kantonsspital Winterthur aufgezeigt. Die Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche des Ersatzneubaus folgt den geforderten Funktionsbeziehungen und berücksichtigt die Situation in den Bestandsgebäuden sowie der notwendigen Anbindung an die übergeordneten Verkehrswege mit einer guten Orientierung für Patienten, Personal und Besucher.
Rundgang durch das neue Bettenhochhaus
Von der grosszügigen, in Teilen zweigeschossigen Eingangshalle mit zentralem Empfang sind die Bestandsgebäude und der Neubau auf kurzen Wegen erreichbar. Über der Eingangshalle befinden sich die multifunktionalen Untersuchungs- und Behandlungsräume, welche von der Fassade abgerückt und dadurch für zukünftige Anpassungen und Veränderungen einfach und flexibel angepasst werden können. Der Fassadenkorridor ermöglicht eine getrennte Erschliessung der Räume und kann auch als Arbeitsbereich genutzt werden.
Über den Untersuchungs- und Behandlungsbereichen befindet sich im 5. Obergeschoss die OP-Landschaft mit darüberliegender Technikzentrale. Die Positionierung und die Konstruktion des Technikgeschosses als Brückentragwerk ermöglicht ein fast stützenfreies OP-Geschoss. Für zukünftige Entwicklungen und räumliche Anpassungen bietet dieser Lösungsansatz enorme Vorteile bezüglich Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Investitionskosten.
Fast alle Zimmer sind nach Süden zum Park ausgerichtet und profitieren von der grossartigen Aussicht. Im Norden liegen die gut belichteten Betriebsräume für das Pflegepersonal. Einbettzimmer schaffen für den Patienten optimale Genesungsbedingungen und reduzieren nachweislich die Aufenthaltsdauer. Mit der Bereitschaft, Neues anzugehen, mit Gestaltungswillen und Sorgfalt in den Detaillösungen konnten viele neue Ideen erfolgreich umgesetzt werden. So ist in der Erkernische ein grosszügiges Sofa als wichtiges Gestaltungselement eingefügt, welches mit wenigen Handgriffen zu einem vollwertigen Bett für Angehörige umgebaut werden kann.
Die Materialwahl und das Farbkonzept sollen sowohl für die Patienten wie für das Personal eine positive Wirkung erzeugen. Im Bettenhochhaus wird Naturholzfurnier, Kastanie und europäischer Nussbaum eingesetzt. Das Lichtkonzept ist mehrschichtig und bietet ein hohes Mass an Variabilität zwischen Funktions- und Gestaltungslicht.
Der Park mit seiner Stadtrabatte zur verkehrsreichen Lindtstrasse unterdrückt durch den alten Baumbestand und der zusätzlichen Aufforstung den Umgebungslärm deutlich. Zwischen Stadtrabatte und Gebäuden spannt sich eine grosszügige Wiesenfläche mit einer geschwungenen Durchwegung auf. Der Park soll neben Patienten, Personal auch der Bevölkerung ein beliebter Ort zur Durchschreitung oder Aufenthalt sein.
Der Individualverkehr wird über die neue Zufahrt im Osten direkt in die Tiefgarage unter dem Park geführt. Somit wird die zukünftige Piazza vor dem Haupteingang zu einer grosszügigen Vorzone im Zentrum des Spitalgeländes des Kantonsspital Winterthur.
Fotos: Axel Brog, Roman Weyeneth, Anex Ingenieure