Standortverlagerung als Chance zur Gesamtoptimierung
Optimiertes Fabrikdesign dank schlankeren Prozessen und innovativer Intralogistiksysteme. Wie der Umzug zur Chance wird und die neuen Prozesse gelingen.
Ausgangslage
Das von der Familie Schaffner geführte Schweizer Traditionsunternehmen produziert am Standort Pratteln seit 1936 qualitativ hochwertige Edelstahl-Rohrbogen für den weltweiten Einsatz.
Das Industriegebiet in Pratteln soll auf lange Sicht in ein Stadquartier entwickelt werden, was den Industriebetrieb dazu motivierte, den Standort zu verlagern. Im Zuge des Umzugs in einen speziell konzipierten Neubau nutzt die Rohrbogen AG die Gelegenheit, auch die aktuellen Fertigungs- und Logistikprozesse zu optimieren.
Auftrag
Das Projektziel war die Planung und Überprüfung der Machbarkeit einer Verlagerung auf neue Produktions- und Verwaltungsflächen. Die Basis hierfür bildeten verschlankten Logistik- und Fertigungsprozesse, die im Rahmen einer Wertstromanalyse und eines Wertstromdesigns entwickelt worden waren. Wir durften die Firma Rohrbogen AG dabei beraten.
Zu Beginn des Projektes lag der Fokus auf den bisher gelebten Kundenprozessen. In einem moderierten Workshop erstellten wir zusammen mit den verantwortlichen Mitarbeitenden eine Wertstromaufnahme der IST-Prozesse (Bild links). Der anschliessende MUDA-Walk identifizierte die zurzeit vorherrschenden Verschwendungen in den Prozessen. Die Aufnahme der Planungsgrundlagen wurde zusätzlich um ein aktuelles Flächenprogramm erweitert.
Anschliessend definierten wir gemeinsam den SOLL-Zustand für die Prozesse sowie das Funktionslayout. Im zweiten Workshop entwickelten wir die verschlankten SOLL-Prozesse in einem Wertstromdesign (Bild rechts). Auf dieser Basis präsentierten sich der Rohrbogen AG verschiedene SOLL-Funktionslayouts, mit unterschiedlichen Optimierungszielen.
In der abschliessenden Projektphase erfolgte schliesslich der Abgleich der SOLL-Funktionslayouts mit dem verfügbaren Grundriss am neuen Standort.
Die Abbildung links zeigt das aktuelle Funktionslayout. Auf der rechten Seite wird der SOLL-Zustand dargestellt.
Resultat
Für den neuen Standort konnten wir unserem Kunden Prozessoptimierungen sowie verschiedene Entwicklungsszenarien aufzeigen.
Im Rahmen der Wertstromanalyse und des Wertstromdesign gelang es, die analysierte Durchlaufzeit um rund 80 Prozent zu optimieren. Mit dieser reduzierten Durchführungszeit ist nicht die zwanghafte Beschleunigung der Produktionsprozesse verbunden, sondern vorwiegend die Beseitigung kapitalbindender Puffer- und Lagerzeiten. Im Zusammenhang mit den Entwicklungsszenarien wurden für den Kunden Module gebildet, mit denen die erforderlichen strategischen Entscheidungen für den neuen Standort getroffen werden können.
Hierzu wurde dem Kunden als «Herz» der Produktionsstätte ein automatisches Palettenregallager mit automatischer Maschinenanbindung für Halb- und Fertigfabrikate wie auch die Versandartikel empfohlen.