Wengernalpbahn – Konzept Güter- und Spezialtransporte
Prüfung und Analyse des bestehenden Betriebskonzepts mit anschliessender Ausarbeitung von Optimierungspotenzial und Handlungsempfehlungen.
Die Wengernalpbahn (WAB) verbindet als Zahnradbahn mit Steigungen von bis zu 25% die Destinationen Lauterbrunnen, Wengen, die Kleine Scheidegg und Grindelwald. Als einzige Verbindung in das autofreie Wengen spielt die WAB eine zentrale Rolle für Einwohner, Touristen und den Warentransport. Saisonale Schwankungen durch Skitourismus im Winter und Wanderer im Sommer beeinflussen den Betrieb erheblich. Zudem dient die WAB als Zubringer zur Jungfraubahn.
Im Hinblick auf anstehende Rollmaterialbeschaffungen und Anpassungen bei der Infrastruktur beauftragte die Jungfraubahnen Management AG Rapp mit der unabhängigen Überprüfung der zugrundliegenden Betriebskonzepte auf ihre Machbarkeit und weiterer Optimierungen. Basierend auf einer Analyse des heutigen Transportvolumens und der Betriebsabläufe wurden Optimierungsvarianten entwickelt und in einer ersten Infrastrukturstudie untersucht. Ein Variantenvergleich ermöglichte die Identifikation der besten Lösungen. Zudem wurde eine Rangiersimulation durchgeführt. Abschliessend wurden konkrete Empfehlungen für das weitere Vorgehen formuliert.

Optimierungsvariante Behälterumschlag Lauterbrunnen (Rapp AG).
Die Rapp AG hat mit seiner Analyse, die bereits im Projekt erarbeiteten Grundideen bestätigt und zusätzlich wertvolle Inputs geliefert, die aus einer externen Expertenperspektive neue Ansätze aufgezeigt haben.
Das Transportkonzept der WAB setzt auf den Warentransport mit Behältern auf Tiefgangwagen, ergänzt durch Einzelladungen und Containerverladung. Hierdurch sollen die Anzahl Fahrzeugumläufe reduziert und der Ressourceneinsatz optimiert werden. Die Steuerung würde ein Dispositionstool übernehmen, welches die Anlieferung, Slot-Verwaltung und Behälterplanung optimal aufeinander abstimmt. In Lauterbrunnen sind technische Anpassungen der Krananlagen für den Behälterumschlag sowie der Einbau neuer Weichenverbindungen erforderlich.

Optimierungsvariante Infrastruktur in Lauterbrunnen für Verlad ohne Rangieren (Rapp AG).
Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen das Konzept im Grundsatz und zeigen darüber hinaus Möglichkeiten zu weiteren Einsparungen bei Ressourcen und Potential für optimierte Rangierabläufe durch Anpassung der Gleisanlagen. Kurzfristig sind die Beschaffung von Tiefgangwagen, Behältern und einer vierten Lokomotive geplant. Mittelfristig folgen Anpassungen an den Krananlagen, die Implementierung des Dispositionstools und infrastrukturelle Verbesserungen in Lauterbrunnen. Langfristig sind weitere Optimierungen vorgesehen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.