Zwei Freunde, ein Ziel
David Ernst und Adrian Strub verbindet nicht nur der Arbeitsweg zu Rapp, sondern auch der Wunsch, in Afrika etwas zu bewegen. Ihre Projekte in Tansania, Namibia und Südafrika zeigen, wie viel im Kleinen entstehen kann, wenn Wertebewusstsein auf Tatkraft trifft.
Dass David Ernst heute bei Rapp arbeitet, ist eng mit Adrian Strub verbunden. Und umgekehrt: Adrians Engagement für gemeinnützige Projekte in Afrika ist stark von der Persönlichkeit Davids geprägt. Es ist eine Geschichte, in der vieles zusammenkommt – doch alles der Reihe nach. David wuchs ab seinem 15. Lebensjahr im süddeutschen Neuenburg am Rhein auf, Adrian im benachbarten Zienken. Man kannte sich vom Sehen, doch das erste echte Gespräch ergab sich erst beim Dankesessen zur Hochzeit von Davids bestem Freund. «Damals stand ich kurz vor dem Masterabschluss meines Bauingenieurstudiums an der Fachhochschule in Karlsruhe», erinnert sich David, während Adrian damals als Projekt- und Bauleiter in der Abteilung Ver- und Entsorgung bei Rapp arbeitete.
Vom Arbeitsweg zur Umsetzung
Was mit einer zufälligen Begegnung begann, entwickelte sich rasch zu einer engen Freundschaft, «die so nicht vorhersehbar war», sagt auch Adrian Strub rückblickend. Schon bald nach der ersten richtigen Begegnung entschied sich David Ernst, bei Rapp einzusteigen. Und ebenso schnell war klar: Den täglichen Arbeitsweg nach Basel würden die beiden gemeinsam zurücklegen – in einer Fahrgemeinschaft. Diese Fahrten boten nicht nur praktischen Nutzen, sondern auch viel Raum für Gespräche, Ideen und gemeinsame Pläne. So erzählte David auf einer dieser Fahrten von seinem Engagement im Projekt Maganguli, einem kleinen Dorf am Rand des Udzungwa-Nationalparks in Tansania, das von Rapp zwischen 2012 und 2018 finanziell und personell unterstützt wurde. In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung wurden über mehrere Projektphasen hinweg Strukturen für Bildung und Infrastruktur umgesetzt. «In der letzten Phase, an der ich selbst beteiligt war, planten wir einen Damm sowie Auffang- und Absatzbecken zur besseren Wasserversorgung. Zudem wurden Druckleitungen konzipiert, um das Wasser in einem Bewässerungssystem effizient zu verteilen», erklärt David Ernst.

Über Afrika zum Beruf
Seine Liebe zu Afrika, so vermutet David Ernst, begann mit Der König der Löwen: «Der Film weckte in mir eine tiefe Sehnsucht nach diesem Kontinent.» Doch als Kind blieb Afrika für ihn ein ferner Traum. Seinen Sehnsuchtsort erreichte er schliesslich auf Umwegen. «Nach dem Abitur stand zunächst die Musterung beim Militär an. Ich entschied mich bewusst gegen den Dienst bei den Fallschirmjägern und wählte stattdessen ein freiwilliges soziales Jahr.» Diese Entscheidung öffnete ihm die Tür nach Afrika – genauer gesagt nach Gambia. Hier unterstützte er einen Missionar bei einfachen, aber wichtigen Infrastrukturarbeiten auf dessen landwirtschaftlichem Betrieb. «Wir bauten Bewässerungsanlagen, schaufelten Gräben und halfen bei der Aufzucht von Nutzpflanzen.» Diese praktische Arbeit gefiel ihm so gut, dass er sich anschliessend für ein Bauingenieurstudium in einem trinationalen Studiengang entschied.
Impressionen Namibia
Kinderspielplatz zum Start
Das Engagement und die Begeisterung von David bildeten den Grundstein für eine weitere Verbundenheit. «Es hat mich sehr beeindruckt, mit welcher Entschlossenheit und Organisation David seine Projekte anging», erzählt Adrian Strub. Der Teamleiter Tiefbau ergänzt im Gespräch, dass er zuvor noch nie ausserhalb Europas unterwegs gewesen sei. Die Leidenschaft für Afrika übertrug sich spätestens nach dem ersten gemeinsamen Projekt in Namibia im Jahr 2022. Den Kontakt zur lokalen Organisation stellte David her, und der Bedarf vor Ort war klar: «Ein neuer Kinderspielplatz sollte entstehen – der bestehende war dringend sanierungsbedürftig», berichtet Adrian. Die organisatorischen Aufgaben überlässt er dabei gerne David: «Wenn es ums Reisen geht, bin ich voll dabei – nur diese rechtzeitig zu planen, ist bei mir noch ausbaufähig.»
Perfekte Zusammenarbeit
Ohne festen Plan, aber mit viel Motivation reisten die beiden in ihrer Freizeit nach Namibia. Rapp unterstützte das Vorhaben mit einer Spende – vor Ort begann alles mit einer Bestandsaufnahme. Skizzen und Pläne wurden erstellt, eine umfangreiche Einkaufsliste geschrieben und der nächstgelegene Baumarkt – rund anderthalb Stunden entfernt – angesteuert. Ein Pick-up-Service wurde organisiert, und vier tatkräftige Helfer aus dem Dorf packten mit an. «Gemeinsam hoben wir Gräben aus, gossen Fundamente, schlugen Pfähle ein und bauten den Spielplatz auf», erzählt Adrian. Für das Projekt stand nur eine Woche zur Verfügung – ein Drittel ihrer dreiwöchigen Reise. Die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend: «Die Männer aus dem Dorf arbeiteten in einem Tempo, das uns wie Schulbuben aussehen liess», sagt Adrian lachend. Während die lokale Crew mit Kraft und Ausdauer beeindruckte, übernahmen David und Adrian die Planung. «Die Arbeitsteilung war perfekt!» Nach der intensiven Woche nutzten die beiden die verbleibende Zeit für eine Rundreise – zu dritt: Adrians zukünftige Frau Jessica überraschte ihn vor Ort, trotz Flugangst, um mit ihm ihren Jahrestag zu feiern.
Mehr zum Kinderspielplatz in Okombahe, Namibia.
Südafrika – Sport und Spiel
Zwei Jahre später machten sich die beiden an ihr nächstes Projekt – diesmal besser vorbereitet, wie sie betonen. Ursprünglich wollten sie in Botswana aktiv werden, doch dort fanden sich kaum kleinere, private Initiativen in Missionsstationen. Also weitete David Ernst seine Suche auf Südafrika aus. «Der Bruder meines besten Freundes ist mit einer Südafrikanerin verheiratet, die aus einem Vorort von Johannesburg stammt – sie machte mich auf eine kirchliche Organisation aufmerksam», erzählt David. Wieder war er es, der den Kontakt herstellte, den Bedarf telefonisch abklärte – und erneut ging es um einen Spielplatz in Parys, der für ein Sommercamp dringend saniert werden musste. Missionar Jack unterstützte die beiden bereits im Vorfeld mit einer Material- und Einkaufsliste. «Anders als in Namibia legten wir gleich am ersten Tag los», berichtet Adrian, der die Bauleitung übernahm, während David sich um die Besorgungen kümmerte. Gemeinsam mit lokalen Helfern gestalteten sie einen kleinen Sport- und Spielpark: ein Fussballfeld mit zwei Toren, ein geflochtenes Volleyballnetz, eine Bocksprunganlage und ein Parcours mit Kletter- und Balancierstationen – inklusive Seilschaukel und alten Pneus, ganz im Stil eines Bootcamps.
Impressionen Südafrika
Demut vor Augen führen
«Wir haben einiges abgerissen, ausgehoben und neu aufgebaut – und das alles in etwas mehr als einer Woche», erzählt Adrian. Im Anschluss nutzten die beiden, gemeinsam mit Davids Partnerin, die restliche Zeit für eine Rundreise durch Südafrika. Drei Wochen lang erkundeten sie zu dritt das Land. Was die beiden verbindet, ist der Wunsch, sich gemeinsam und im kleinen Rahmen ehrenamtlich zu engagieren. Während einer der Freunde bereits Auslandserfahrung mitbrachte, war es für den anderen ein Schritt ins Unbekannte – geografisch wie persönlich. Beide betonen, dass ihnen die Aufenthalte Demut vor Augen führen. «Mich beeindruckt immer wieder, wie zufrieden die Menschen dort sind», sagt David Ernst. Auch als Team funktionieren sie gut, wie sie selbst feststellen. «An David schätze ich seine Begeisterung und wie konsequent er seine Ideen umsetzt», sagt Adrian. David wiederum hebt Adrians Verlässlichkeit und Loyalität hervor. Es sind wohl die Unterschiede, die ihr gemeinsames Engagement bereichern. Was einst mit einem Gespräch begann, hat sich zu einer besonderen Reise entwickelt – getragen von Freundschaft, der Neugier und dem Wunsch, etwas Sinnvolles beizutragen. Man darf gespannt sein, was die beiden als Nächstes angehen.

Adrian Strub, 33, ist staatlich geprüfter Bautechniker mit Ausbildung im Tiefbau und über einem Jahrzehnt Berufserfahrung. Seit 2015 ist er bei der Rapp AG in Basel tätig, wo er als Projekt- und Bauleiter begann und heute als Teamleiter Tiefbau sowie Prokurist und assoziierter Partner in der Abteilung Ver- und Entsorgung wirkt. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in der Planung, Projektierung und Realisierung von Werkleitungs- und Entwässerungsprojekten. |

David Ernst, 35, ist diplomierter Bauingenieur (MSc) mit einem trinationalen Studienhintergrund in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Seit 2016 ist er bei der Rapp AG tätig, wo er als Handlungsbevollmächtigter sowie als Projekt- und Bauleiter im Bereich Ver- und Entsorgung arbeitet. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen im Strassen- und Werkleitungsbau. Er verfügt über Erfahrung in der Planung, Leitung und Umsetzung komplexer Infrastrukturprojekte. |