Autarke Energieversorgung
Die Chiesa Alteisen AG setzt auf Zukunft: Um den hohen Energieverbrauch ihres Schredders nachhaltig zu senken, prüfte das Unternehmen gemeinsam mit der Rapp AG den Einsatz von Photovoltaik – intelligent geplant, wirtschaftlich tragfähig und technisch fundiert.
Die Chiesa Alteisen AG betreibt auf ihrem Areal in der Region Basel einen energieintensiven Schredder, der rund 320 kW elektrische Leistung bezieht und jährlich bis zu 160 000 Liter Diesel verbraucht. Um diesen Verbrauch zu senken und gleichzeitig eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für die Energieversorgung zu entwickeln, beauftragte Chiesa die Rapp AG mit einer umfassenden Analyse zur Realisierung von Photovoltaikanlagen auf bestehenden und geplanten Dächern. Im Zentrum stand die Frage, ob ein möglichst autarker Betrieb des Betriebs und besonders des Schredders mit Strom aus der PV-Anlage möglich ist.
Rapp erstellte dafür detaillierte Belegungspläne, simulierte stündliche PV-Erträge über ein ganzes Jahr hinweg unter Einbezug eines 3D-Gebäudemodells des Kantons Basel-Landschaft und führte ein Variantenstudium mit und ohne Speicher sowie mit und ohne Netzanschluss durch. Umfassende Wirtschaftlichkeitsrechnungen pro Variante lieferten Chiesa eine fundierte Entscheidungsgrundlage.
Die Abbildung zeigt das ganze Areal der Chiesa Alteisen AG.
Die Resultate zeigen: Über das Jahr betrachtet könnte eine PV-Anlage genügend Strom liefern, um den Schredder zu betreiben – allerdings nicht konstant. In den Wintermonaten reicht der Ertrag nicht aus, was eine Speicherlösung technisch unabdingbar macht. Die Kombination aus intensivem Stromverbrauch und saisonal schwankender Produktion bedarf einer flexiblen Lösung mit smartem Konzept: Strom direkt nutzen, speichern, einspeisen, oder teilen. Diese Überlegungen sind zentral für die finale Auslegung. So zeigte die Analyse von Rapp beispielsweise, dass ein Speicher ab einer Grösse von ca. 2000 kWh keine wesentliche zusätzliche Wirtschaftlichkeit bringt. Dagegen wäre für Chiesa – mit einer möglichen Anlagenleistung über 100 kWp – die Betrachtung des Spotmarkts zur Eigenvermarktung relevant. Überschüssigen Strom im Rahmen eines ZEVs teilen oder selbst einkaufen, Anpassen oder Abstimmen von Zeiträumen des Strombezugs, sind ausserdem Möglichkeiten, die für die Firma Chiesa interessant sind.
Die Studie führte dazu, dass Chiesa nun konkrete Umsetzungsschritte plant und gemeinsam mit dem Nachbarn – der Schweizer Salinen AG – ein ZEV in Betracht zieht. Das Projekt zeigt eindrücklich, dass es sich lohnt, Potenziale zu erkunden, Partnerschaften einzugehen, und so wirtschaftliche sowie ökologische Interessen zu vereinen.